Veranstaltung: | LDK Emden |
---|---|
Tagesordnungspunkt: | 8. Wahl des Parteirats |
Antragsteller*in: | Stefanie Weigand (KV Peine) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 29.05.2021, 09:58 |
PR8: Stefanie Weigand
Selbstvorstellung
Bewerbung um einen Sitz im niedersächsischen grünen Parteirat 2021
Stefanie Weigand
- 55 Jahre alt, verheiratet, vier Töchter, vier Enkelkinder
- Sozialarbeiterin/Sozialpädagogin (B.A.); Erlebnispädagogin; Pädagogische tiergestützte Interventionen
- Mitglied im NABU
- Mitglied in der VVN BdA (Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes- Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten)
- Mitglied in der GEW
- Hobbies: Reiten, Fahrradfahren, Wandern, Zeit in der Natur verbringen, Singen im Chor
Politische Vita:
- Parteimitglied seit 2004
- Mitglied im Vorstand des KV Peine seit 2005
- Sprecherin seit 2009
- Vorstandsmitglied im OV Fuhsetal seit 2013
- Fraktionsvorsitzende im Gemeinderat Ilsede 2007-2011 sowie seit 2015
- Bundestagskandidatin für die BT-Wahl 2017 im Wahlkreis 45 (Listenplatz 11)
- Aktuell Kandidatin für das Amt der Landrätin im Landkreis Peine für die Kommunalwahl 2021
Ilsede, 28.05.2021
Liebe Freundinnen, liebe Freunde,
hiermit bewerbe ich mich um einen Sitz im niedersächsischen Parteirat von Bündnis 90/Die Grünen.
Mein Leben ist politisch durch und durch. Schon als Kind war es mir ein Anliegen, mich für diejenigen einzusetzen, die selbst nicht gehört werden. Als Jugendliche wechselte ich auf eigenen Wunsch nach der achten Klasse von einem Gymnasium auf eine der ersten Integrierten Gesamtschulen des Landes, da ich das dreigliedrige Schulsystem schon damals unfair fand. Während meiner Oberstufenzeit, zur Zeit der Pershing-Stationierungen, machten wir als legendäre Klasse 11b unsere Schule mit Unterrichtsboykotten zum politischen Raum, was sogar für die progressiv-linke Gesamtschule-Gießen-Ost eine große Herausforderung war und das Experiment, welches zu Beginn der 11. Klasse erprobt wurde (wir dürften uns in Lerngruppen nach Sympathien selbst zusammenfinden und man braucht nicht viel Fantasie, um sich vorzustellen, wie die vier so entstandenen Klassen in der Folge aussahen…), wurde nicht noch einmal wiederholt.
Das Ereignis, welches mein Leben jedoch von Grund auf veränderte, war der Super-GAU im Kernkraftwerk von Tschernobyl am 26. April 1986. Zu dem Zeitpunkt hatten wir zwei kleine Kinder und es war das erste Mal, dass mir direkt und unmittelbar bewusstwurde, wie fragil unser Leben ist. Die täglichen Studien von Becquerel- Werten, das ständige Abduschen der Kinder, die Überlegung, welche Lebensmittel ungefährlich sind, bestimmten unseren Alltag über Monate. Und mir wurde klar: wenn ich eine gute Zukunft für meine Kinder will, muss ich dafür kämpfen! Die Gründung einer Bürgerinitiative gegen Atomkraft folgte.
Die Grünen habe ich gewählt, seitdem ich das erste Mal an eine Wahlurne treten dürfte und ich war froh, eine Partei wählen zu können, die echte Alternativen anbot. Für mich kam nie eine andere Wahl in Betracht, auch wenn ich nicht mit allen Entscheidungen einverstanden war. 2004 bin ich in die Partei eingetreten und seitdem nimmt die politische Arbeit einen großen Teil meines Lebens ein.
Ein Artikel, der mich 2017 als Bundestagskandidatin vorstellte, war übertitelt mit „Machen, das ist ihr Lebensmotto“. In dieser Beschreibung finde ich mich wieder. Egal, welche Widerstände oder Herausforderungen bisher auf mich zukamen: immer hat es mir geholfen, die Probleme anzupacken. Dabei setze ich auf Kommunikation und Kooperation, um Lösungswege zu finden und dann gemeinsam gehen zu können, denn Veränderung geht nur zusammen.
Herausforderungen gibt es viele und manchmal ist es schwer, nicht an dem Zustand der Welt zu verzweifeln. Die Klimakrise wird immer deutlicher sichtbar und spürbar, das Artensterben hat ein solch dramatisches Ausmaß angenommen, dass alle bekannten Aussterbeszenarien der Erdgeschichte in den Schatten gestellt werden und die Prognosen, die jüngst in einer interdisziplinären Studie unter Federführung der Universität Gießen veröffentlicht wurden, sind alles andere als rosig für unsere Spezies. Die Pandemie, die unser Leben seit Anfang 2020 bestimmt, hat die Risse in unserer Gesellschaft zusätzlich noch deutlich vergrößert. Gerade Kinder und Jugendliche, deren Leben auch schon ohne Covid-19 stark belastet war, geraten immer mehr ins Abseits. Sie haben mehr verdient, als warme Worte und Digitalpakte, sondern echte Zukunftsperspektiven- und zwar sowohl individuelle, als auch für ihre ganze Generation! Die Jugendbewegung der Fridays-For-Future hat Recht, wenn sie endlich Taten einfordern! „Wir sind nicht nur verantwortlich für das, was wir tun, sondern auch für das, was wir nicht tun.“ Dieses Zitat von Moliére findet sich ganz oben auf der Homepage der Bewegung. Stimmt!
Machen, das ist mein Motto. Deshalb werde ich mich weiter engagieren: in meinem Ortsverband, in meinem Kreisverband, wenn die Wähler*innen es wollen als zukünftige Landrätin in Peine und, wenn ihr es wollt, im niedersächsischen Parteirat.
- Geburtsdatum:
- -
- Kreisverband:
- weiblich
- Themen:
- Würzburg