Veranstaltung: | LDK Emden |
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Tagesordnungspunkt: | 8. Wahl des Parteirats |
Antragsteller*in: | Lino Klevesath (KV Göttingen) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 28.05.2021, 20:30 |
PR7: Lino Klevesath
Selbstvorstellung
Liebe Freund*innen,
die letzten Monate waren nicht nur in Niedersachsen, sondern in ganz Deutschland, ja Europa, davon geprägt, dass das öffentliche Leben – zumindest jenseits der Welt des Internets – weitgehend heruntergefahren wurde. Angesichts der massiven Herausforderung, die die Covid-Pandemie für unser Gesundheitssystem bedeutet hat, war das größtenteils auch gerechtfertigt. Wenn mensch aber auf die Arbeit der GroKos in Hannover und Berlin schaut, dann drängt sich der Eindruck auf, Union und SPD hätten die Arbeit an neuen politischen Ideen gleich mit heruntergefahren.
Doch gerade die Pandemie zeigt uns, dass die beiden ehemaligen „Volksparteien“ viele der strukturellen Herausforderungen in unserem Land schlicht verschlafen haben. Nicht nur die Pandemie hat unsere Gesellschaft „kalt erwischt“. Es brauchte das Bundesverfassungsgericht, um die Regierung in Berlin zur Überarbeitung ihres eigenen Klimagesetzes zu zwingen, obwohl die verantwortlichen Minister*innen schon zuvor wussten, wie unzureichend es war. Gerade uns Grünen trauen viele Menschen auch deshalb mittlerweile zu, dass wir den Stillstand aufbrechen können und dafür sorgen, dass Herausforderungen wie die Klimakrise oder ein wirklich vorausschauender Gesundheitsschutz für die Bevölkerung endlich angepackt werden. Mit diesen Erwartungen kommen viele Herausforderungen auf uns zu. Ich bewerbe mich für den Parteirat, da ich mit dazu beitragen möchte, dass wir diese Herausforderungen gemeinsam anpacken und meistern, in dem wir die vielen Menschen und Gremien unserer wachsende Partei noch besser miteinander verbinden.
Um uns in den aktuellen Wahlkämpfen für die Kommunen und den Bundestag wie für den Landtag im nächsten Jahr gut aufzustellen, müssen wir die Vernetzungsarbeit noch weiter stärken. Im Parteirat möchte ich die Perspektive des Südens Niedersachsens mit vertreten und meine Erfahrungen der (partei-)politischen Arbeit, die ich auf kommunaler, Landes- und Bundesebene gesammelt habe, einbringen.
Aus meiner Sicht kommt es bei der Vernetzung innerhalb der Partei wie in den Wahlkämpfen vor allem darauf an, gut zuhören zu können, auf andere auch zuzugehen und einzugehen und sich gleichzeitig den Sachthemen mit einem klaren Kompass zu stellen. Unsere Partei kann dann weiter wachsen, wenn wir auch jenseits unserer Milieus das Gespräch mit Menschen suchen, die uns bisher nicht gewählt haben, aber bereit sind, sich offen mit uns auseinanderzusetzen. Wir müssen dabei gar nicht den Eindruck erwecken, auf alles immer eine Antwort zu wissen und können im Gespräch mit Bürger*innen immer noch dazulernen, auch einmal unsere Position weiterentwickeln, Kompromisse eingehen. Wir können auch manchmal Dinge auf eine Art formulieren, die vielleicht nicht unserem eigenen „Grün-Sprech“ gleicht.
Doch in der Sache müssen wir bei den Themen, auf die es wirklich ankommt, eindeutig Position beziehen: also dann, wenn es darum geht, die Gesellschaft klimagerecht umzubauen, die Artenvielfalt zu schützen ohne wirtschaftliche Belange zu ignorieren und den sozialen Zusammenhalt zu stärken, in dem wir das Auseinanderdriften von Arm und Reich nicht nur stoppen, sondern umkehren, und ein Land zu schaffen, in dem Menschen gleichberechtigt verschieden sein können – egal, mit welchem Geschlecht sie sich identifizieren, wenn sie lieben, wo sie geboren sind, woran sie glauben oder woran auch nicht. Dialog und ein klarer Kurs müssen keine Gegensätze sein. Auch im Parteirat möchte ich daher für ein wertschätzendes Miteinander eintreten und die verschiedenen Ebenen unser Partei in den kommenden kräftezehrenden Monaten noch besser verbinden, ohne den Blick auf die wesentlichen Themen zu verlieren.
Als jemand, der sich seit Jahren mit Religions- und Weltanschauungspolitik beschäftigt (lange Jahre als Sprecher der LAG Weltanschauung und Staat, seit 2016 als Vizesprecher der BAG Säkulare Grüne) liegt mir gerade die gleichberechtigte Teilhabe von unterschiedlichen Menschen in unserer immer vielfältigeren Gesellschaft besonders am Herzen. Hierzu braucht es klare Regeln, aber auch Wertschätzung und Solidarität für das Gegenüber.
Ich habe ein Großteil meines Lebens in Niedersachsen verbracht und fühle mich unserem Bundesland wie unserer Landespartei sehr verbunden. Gleichzeitig habe ich auch längere Zeit im Ausland gelebt (USA, Syrien, Libanon) und möchte daher auch gerne immer da, wo es passt, den „Blick über den Tellerrand“ auch in unsere Gremienarbeit einbringen.
Nur gemeinsam, mit enger Zusammenarbeit und Vernetzung können wir die Herausforderungen der kommenden Zeit meistern, und der Parteirat hat dabei eine wichtige Aufgabe. Zu dieser möchte ich beitragen, und würde mich freuen, wenn Ihr mich dabei unterstützt.
Herzlich,
Lino
- Geburtsdatum:
- 25.02.1982
- Kreisverband:
- Göttingen
- Themen:
- Religions- und Weltanschauungspolitik; Außenpolitik, Menschenrechte; Politische Bildung
- E-Mail:
- Lino@Lino-Klevesath.de