Veranstaltung: | LDK Emden |
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Tagesordnungspunkt: | 6.1. Landesvorsitzende |
Antragsteller*in: | Hans-Joachim Janßen (KV Wesermarsch) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 16.05.2021, 12:51 |
LaVo1: Hanso Janßen
Selbstvorstellung
Liebe Freundinnen und Freunde,
hiermit bewerbe ich mich erneut als Euer Landesvorsitzender.
Wir sind mitten im Kommunal- und Bundestagswahlkampf und stehen vor der Landtagswahl im nächsten Jahr. Wir führen auf Bundesebene in vielen Umfragen und sind auch in Niedersachsen auf Augenhöhe mit SPD und CDU. Noch nie haben wir in so vielen Kommunen Bürgermeister- und Landratskandidat*innen gestellt. Wir kämpfen gerade gemeinsam in den Landkreisen, in den Städten und den Gemeinden für das stärkste Kommunalwahlergebnis der niedersächsischen GRÜNEN.
Die Grundvoraussetzungen stimmen: Wir GRÜNE sind inhaltlich breit aufgestellt, wir haben neue und alte Bündnisse mit Wirtschaft, Gewerkschaften, FFF und Umweltverbänden gestärkt und wir haben mit Annalena eine mitreißende Kanzlerinnenkandidatin für die notwendigen Veränderungen. Wir haben jetzt die echte Chance Politik GRÜN zu gestalten und den politischen Stillstand vor Ort, in Bund und Land endlich zu beenden. Dieses Land braucht Aufbruch und Veränderung! Auf ein starkes GRÜN kommt es an!
Die Corona-Pandemie hat Defizite in unserer Gesellschaft wie unter einem Brennglas fokussiert: Frauen tragen wie selbstverständlich die Hauptlast der Care-Arbeit. Wenn Kinder nicht in die Kita und zur Schule gehen können, verschärft sich dieses Ungleichgewicht weiter. Kinder und Frauen sind die Betroffenen von zunehmender häuslicher Gewalt während der Lockdowns. Weiblich konnotierte Arbeit wie Pflegeberufe oder Kassiererinnen werden als systemrelevant beklatscht, aber nicht so bezahlt. Prekäre Beschäftigungsverhältnisse in der Schlachtindustrie und in der Landwirtschaft sind breit in das gesellschaftliche Bewusstsein gedrungen. Die zunehmende Spaltung in Arm und Reich erfordert grundlegende Veränderungen in allen Politikbereichen. Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene haben unter den Lockdown-Maßnahmen und Schulschließungen besonders gelitten. Bildungsungerechtigkeiten haben sich verstärkt. Die mangelnde Digitalisierung ist ein Desaster und verschärft die Ungleichheiten weiter.
Gruppenbezogene Herabwürdigungen und Menschenfeindlichkeit haben während der Pandemie zugenommen. Offener und versteckter Rassismus, Hass und Diskriminierung von LGBTIQ*, von BIPoC oder von Menschen mit Behinderungen dürfen in dieser Gesellschaft keinen Platz haben. Und vor allem dürfen sie von staatlichen Stellen nicht auch noch reproduziert und befördert werden. Racial Profiling und grundrechtsverletzende Handlungsweisen von Polizist*innen bedürfen dringend unabhängiger Aufklärung. Und klar ist auch: Grundrechte gelten für alle Menschen, auch für Geflüchtete in den Lagern von Lesbos und Lipa. Die Bewegung „Seebrücke“, an deren Aktionen sich so viele von Euch beteiligen, zeigt: Unsere Kommunen sind bereit, Geflüchtete aufzunehmen. Niedersachsen muss endlich ein eigenes Aufnahmeprogramm auflegen!
Auch Klimakrise und Artensterben machen in Pandemiezeiten natürlich keine Pause. Wir brauchen keine Regierung, die der Vernichtung unserer Lebensgrundlagen tatenlos zuschaut, die vom Bundesverfassungsgericht abgewatscht werden muss und die dennoch am viel zu späten Kohleausstieg 2038 festhält. Im Kampf gegen die Klimakrise muss konsequent gehandelt werden. Wohlfeile Ziele zu formulieren reicht nicht! Dieses Land braucht eine sozial-ökologische Transformation, die alle Menschen einbezieht und mitnimmt. Wir brauchen den grundlegenden Umbau von Wirtschaft und Gesellschaft – im Bund, im Land und in den Kommunen!
Wir GRÜNE ringen nicht erst seit gestern um zukunftssichernde Lösungen für die drängenden Herausforderungen unserer Zeit. Andere Parteien haben damit nicht einmal angefangen. Wir suchen den Dialog mit den unterschiedlichsten gesellschaftlichen Gruppen, wir nehmen Bürgerinitiativen, Gewerkschaften, Vertreter*innen aus Gesellschaft, Kultur, Wissenschaft und Wirtschaft ernst und wir stellen uns der inhaltlichen Kontroverse. Kontroverse braucht eine klare GRÜNE Haltung und Gesprächsbereitschaft. Vermitteln, verhandeln, unterschiedliche Positionen wertschätzend behandeln, aber auch unsere GRÜNEN Lösungen klar und deutlich kommunizieren – das bringe ich mit.
Wir GRÜNE Niedersachsen sind gut aufgestellt für die Wahlen!
Auf Bundesebene rocken Annalena und Robert die Politik. Sie stehen für klare Positionen und konstruktiven Umgang mit anderen Meinungen. Das kommt bei den Wähler*innen an und zieht die gesamte Partei mit. Wir sind im Aufbruch und das ist vor allem das Verdienst dieser beiden Bundesvorsitzenden.
Als Landesvorstand haben wir den Landesverband gemeinsam mit Euch vor Ort neu aufgestellt. Wir haben intensiv an der inhaltlichen und organisatorischen Weiterentwicklung gearbeitet: effektiv, mit Humor und mit Teamgeist! Die Umsetzung des „GRÜNEN AUFBRUCHs“ haben wir in den letzten zweieinhalb Jahren konsequent vorangetrieben. Wir haben unsere Presse- und Medienpräsenz ausgebaut, Kreis- und Ortsverbände, Landesarbeitsgemeinschaften und der Parteirat sind deutlich stärker in die Arbeit des Landesverbandes eingebunden, Landesvorstand und Landtagsfraktion arbeiten sehr viel enger zusammen als noch vor wenigen Jahren.
Mit dem Diversitätsstatut und dem Diversitätsrat schaffen auch wir die Voraussetzungen, das diskriminierte und in der Partei unterrepräsentierte Gruppen besser gehört und wahrgenommen werden und an der politischen Gestaltung partizipieren können. Mit einem Empowermentprogramm haben wir erstmals Fortbildungen für Mitglieder auf den Weg gebracht, die für uns GRÜNE mehr Verantwortung übernehmen wollen. Wir haben unsere Inhalte programatisch weiterentwickelt zum Beispiel mit unserem GRÜNEN Klimaschutzprogramm und zur sozial-ökologischen Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft. Mit dem Volksbegehren Artenvielfalt haben wir den damatischen Verlust der biologischen Vielfalt mit Vehemenz auf die politische Agenda des Landes gesetzt. Wir haben die Landesregierung massiv unter Druck gesetzt und konnten erreichen, dass sie endlich verschärfte Gesetze zum Arten- und Naturschutz verabschieden musste und programmatische Zugeständnisse gemacht hat. Wir werden wachsam kontrollieren, dass die vereinbarten Ziele auch tatsächlich umgesetzt werden.
Wir unterstützen im Kommunalwahlkampf die Kreis- und Ortsverbände und unsere Kandidat*innen für Bürgermeister-, Oberbürgermeister- und Landrät*innenämter finanziell, organisatorisch und inhaltlich. Das gleiche gilt für die Direktkandidat*innen zur Bundestagswahl. Die ersten Vorbereitungen für die Landtagswahl 2022 laufen, eine Steuerungsgruppe ist eingesetzt und der Zeitplan steht.
Das alles gelingt nur im Team, in guter konstruktiver Zusammenarbeit im Landesvorstand und mit den Mitarbeiter*innen in der Landesgeschäftsstelle. Das gelingt nur, wenn sich alle Akteur*innen wahrgenommen und wertgeschätzt fühlen. Gerade in Wahlkämpfen kommt es auf gutes Teamspiel, klare Botschaften und Leidenschaft an. Ich sehe mich als Teil dieses Teams. Diese Arbeit möchte ich auch künftig als Euer Landesvorsitzender fortsetzen.
Landtagswahl 2022
Wir wollen diese Wahlen gewinnen. Wir vom Landesvorstand werden alle personellen, finanziellen und ideellen Ressourcen in diesen Wahlkampf stecken, die wir haben – und natürlich ganz viel Herzblut. Aber das Wichtigste bei dieser Wahl seid ihr! Gemeinsam können wir die Schlagkraft unserer Kampagne noch verstärken. Das Volksbegehren Artenvielfalt war auch dafür ein guter Vorlauf. Wir sind Bündnispartei und stärken den Kontakt zu den Gewerkschaften, zu den IHKen und Unternehmer*innenverbänden, den Umweltverbänden und zur Landwirtschaft auf allen Ebenen. Und auch hier gilt: wir nehmen unsere Gesprächspartner*innen ernst und begegnen ihnen mit Wertschätzung. Eine Politik der ausgestreckten Hand bei klarer Haltung!
Diese klare Haltung werde wir auch in den anstehenden Koalitionsverhandlungen 2022 brauchen. Es gilt, GRÜNE Politikziele in der Koalitionsvereinbarung durchzusetzen. Aus meiner Erfahrung in zwei Landtagswahlperioden in Opposition und Regierung weiß ich, wie wichtig es ist, auch Details klar zu verhandeln und verbindlich im Koalitionsvertrag festzuhalten. Diesen Vertrag möchte ich als Euer Landesvorsitzender erfolgreich mitverhandeln und so GRÜN wie möglich machen.
GRÜNE Politik soll Freude machen. Sie muss mitreißen. Mit Energie in der Sache, mit Fairness im Umgang, mit Enthusiasmus, mit Nachdenklichkeit, Kritikfähigkeit und gesundem Pragmatismus möchte ich im Team mit Landesvorstand und Landesgeschäftsstelle und GEMEINSAM mit Euch die begonnene Arbeit für Bündnis-GRÜNE Politik als Landesvorsitzender fortführen. Kämpfen wir dafür, in den Kommunen, in Bund und Land in Regierungsverantwortung zu kommen. GRÜN wird gebraucht und GRÜN gewinnt! Davon bin ich zutiefst überzeugt und bitte für weitere zwei Jahre um Eure Unterstützung als Landesvorsitzender in einem klasse Team und mit einer engagierten Basis.
Euer
Hanso
Biographisches
- geb. am 17.12.1960 in Varel, zwei Kinder
Dipl.-Ing. Landespflege (Naturschutz), Referendariat
Tätigkeiten im Planungsbüro, im Nationalpark Wattenmeer und in der Naturschutzbehörde des Landkreises Wesermarsch
- 1991-2007: Ratsmitglied in Varel (mit kurzer Unterbrechung)
2001-2003: Kreistag Friesland
2002-2004 und 2008-2010: Sprecher LAG Natur und Umwelt
2010-2011: stellv. Landesvorsitzender
2011-2016: Ratsmitglied in Jade
2011-2013: Mitglied im Landesparteirat
2003-2008 & 2013-2017: Mitglied im Nds. Landtag - Landwirtschaft, Naturschutz, Häfen u. Schifffahrt
2018: Sprecher der LAG Landwirtschaft, ländliche Räume
Seit 2018: Gemeinsam mit Anne Kura
Team-Landesvorsitz von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Niedersachsen
- Hobbys: begeisterter (Liege-)Radfahrer,
Garten - Obst und Gemüse
Mitgliedschaften: u.a. bei Ver.di,
BUND, NABU, Campact
- Geburtsdatum:
- 17.12.1960
- Kreisverband:
- Wesermarsch
- Themen:
- Solidarität & Menschenrechte, Biodiversität & Klimaschutz, Vernetzung & Stärkung GRÜNER Strukturen
- E-Mail:
- Janssen-gruene@online.de