Veranstaltung: | LDK Emden |
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Tagesordnungspunkt: | 9.3. Bundesfrauenrat |
Antragsteller*in: | Bela Lange (KV Schaumburg) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 06.06.2021, 20:25 |
BuFr4: Bela Lange
Selbstvorstellung
Liebe Grüne,
ich bewerbe mich erneut um einen Sitz im Bundesfrauenrat, in den ihr mich erstmals 2013 delegiert habt. Über die Jahre wurden dort die verschiedensten Themen weiterbearbeitet oder neu in die Diskussion eingebracht, von A wie Alleinerziehende, über I wie Intersektionalität bis Z wie Zeitpolitik. Daneben haben wir intensiv an Wahlprogrammen und dem Grundsatzprogramm gearbeitet. Die Stärke dieses einmaligen Gremiums ist die Netzwerkarbeit in alle Richtungen. BuVo trifft Länder, verschiedene BAGen entsenden Mitglieder, hauptamtliche und ehrenamtliche Politik tauschen sich über ihre jeweiligen Blickwinkel aus.
Das vergangene Jahr hat der Diskussion jedoch noch einmal neuen Stoff gegeben. Corona hat viele Sollbruchstellen unserer Gesellschaft offengelegt:
- Die Ausbeutung von Beschäftigten in medizinischen Berufen und der Pflege – überwiegend Frauen – wurde endlich für alle sichtbar.
- Es hat viele Monate gedauert, bevor im öffentlichen Diskurs über Corona auch die Expertise von Frauen gehört wurde. Zudem lag der Fokus lange allein auf der Seuchenbekämpfung, was den Blick auf die gesellschaftlichen Folgen der politischen Entscheidungen verdeckte.
- Zum Beispiel zeigt die Tatsache, dass Frauen (erneut) die Hauptlast bei Kinderbetreuung, Hausarbeit, Krankenpflege und Homeschooling übernommen haben, sogar oft übernehmen mussten, dass alte Rollenmuster noch längst nicht überwunden sind. Die Bedürfnisse von Kindern wurden völlig ignoriert.
- Frauen sind überproportional von Arbeitsplatzverlusten betroffen, da sie häufig in prekären Jobs beschäftigt waren, die im Lockdown wegfielen und nicht durch Kurzarbeit gerettet werden konnten.
- Häusliche Gewalt hat zugenommen; gleichzeitig waren über lange Strecken Beratungsangebote und Frauenhäuser stark eingeschränkt.
- Krankheit und Gesundheit hängen – an sich keine neue Erkenntnis, aber plötzlich offensichtlich – maßgeblich vom sozialen Status ab.
- Unzufriedenheit und Angst haben viele in die Arme von rechten Rattenfängern getrieben. Noch ist nicht klar, welchen Schaden unsere Demokratie dadurch genommen hat.
Die nächsten zwei Jahre bringen uns die Bundestagswahl und mindestens acht Landtagswahlen. Bei jeder gilt es darum zu kämpfen, die Demokratie zu stärken und grüne Ideen in Bund und Ländern weiterzuentwickeln. Der Bundesfrauenrat hat als urgrünes Gremium innerhalb der Partei einen wesentlichen Anteil daran.
Ich möchte in den kommenden zwei Jahren drei Themen voranbringen, die mir am Herzen liegen:
- Sichtbarkeit von Frauen stärken: Frauen müssen einbezogen und gehört werden, z. B. durch die paritätische Besetzung von Parlamenten sowie politischen und wissenschaftlichen Gremien, aber auch mit ihren Alltagserfahrungen. Dabei muss ein intersektionaler Blick selbstverständlich werden.
- Gendersensible Medizin und Pflege: Noch immer gibt es zu wenig Forschung in diesem Bereich, noch immer ist die Bedeutung von Hormonen nicht vollständig bekannt, noch immer ist nicht bei allen Ärzt*innen angekommen, dass bestimmte Krankheiten bei Frauen und Männern unterschiedliche Symptome haben.
- Kampf gegen Sexismus: Dies ist gleichzeitig ein Kampf gegen Rechts, denn auch, wenn Sexismus in der Gesellschaft weit verbreitet ist, ist er ein fester Bestandteil rechter Ideologien.
Gern möchte ich meine Expertise aus meiner Arbeit als Gleichstellungsbeauftragte, sieben Jahren im Vorstand des Landesfrauenrates Niedersachsen, LAG und BAG Frauenpolitik und Bundesfrauenrat weiter in letzteren einbringen. Ich freue mich über eure Unterstützung.
Es grüßt euch
Bela
Über mich:
Geboren 26.10.1972; ledig
Diplom-Verwaltungsbetriebswirtin (FH) und Soziologin (M.A.)
seit 2016 Beamtin im Niedersächsischen Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung, Büro der Ministerin
davor:
1992 – 1997: Buchhändlerin
1997 – 2000: Kreisinspektoranwärterin beim Landkreis Schaumburg
2000 – 2013: Hauptamt, u. a. Redenschreiberin
2008 – 2013: stv. Gleichstellungsbeauftragte
2013 – 2016: Schulamt
Ehrenamt:
- Mitglied bei den Bündnis 90/Die Grünen seit Februar 2013
- Delegierte oder Ersatzdelegierte bei LDKs und BDKs immer mal wieder seit 2013
- 2014 – 2018 Co-Vorsitzende des KV Schaumburg
- Bürgermeisterkandidatin in der Gemeinde Auetal 2014
- Bürgermeisterkandidatin in der Stadt Rahden (NRW) 2015
- Mitglied im Parteirat seit 2015
- Delegierte zum Bundesfrauenrat seit 2013
- (Ersatz-)Delegierte der LAG in der BAG Frauenpolitik seit 2016
- Co-Sprecherin der LAG Frauenpolitik von 2016 – 2020
- Mitglied im Rat der Gemeinde Auetal seit 2016
Kontakt:
E-Mail: info@bela-lange.de
Homepage: www.bela-lange.de
Facebook: www.facebook.com/bela.lange
Instagram: bela_lange
- Geburtsdatum:
- 26.10.1972
- Kreisverband:
- Schaumburg
- Themen:
- Bekämpfung sozialer Ungleichheit, Feminismus, Kommunales
- E-Mail:
- info@bela-lange.de